Wie Sie als Landwirt Streit ums Erbe vermeiden – 5 Dinge, die Sie heute tun können

In vielen Bauernfamilien wird über Generationen hinweg hart gearbeitet, aufgebaut und bewahrt – und doch kommt es oft genau dann zum Streit, wenn das Lebenswerk weitergegeben werden soll.

Erben ohne Streit – ist das möglich? Ja, aber es braucht Planung, klare Worte und manchmal auch Mut.

Hier sind fünf Dinge, die Sie heute schon tun können, um Ihre Hofnachfolge friedlich und fair zu regeln:


1. Sprechen Sie mit Ihrer Familie – bevor es zu spät ist

Ein Testament allein reicht nicht. Viel wichtiger ist das Gespräch.

  • Wer möchte den Hof weiterführen?
  • Wer will lieber andere Wege gehen?
  • Welche Erwartungen gibt es – offen oder unausgesprochen?

Frühe Offenheit kann spätere Verletzungen verhindern.


2. Setzen Sie ein Testament auf – am besten rechtlich geprüft

Auch wenn es unangenehm erscheint: Ein klar geregeltes Testament verhindert Missverständnisse.
Besonders bei Höfen oder Grundbesitz droht ohne Testament die gesetzliche Erbfolge – und damit oft eine Aufteilung unter mehreren Kindern. Das kann den Betrieb gefährden.

Lassen Sie Ihr Testament am besten anwaltlich oder notariell prüfen – besonders bei hohem Vermögen oder Sonderfällen (z. B. bei Anwendung der Höfeordnung).


3. Denken Sie an die anderen Kinder – und finden Sie faire Lösungen

Wenn ein Kind den Hof übernimmt, ist das oft im Sinne der Familie – doch was ist mit den Geschwistern? Pflichtteilsansprüche oder Enttäuschungen können zu großen Konflikten führen.

Mögliche Lösungen:

  • Verzichtsverträge mit Abfindung
  • Ausgleichszahlungen
  • Übertragung anderer Werte oder Grundstücke

4. Regeln Sie auch Ihre eigene Absicherung – Altenteil nicht vergessen

Wer den Hof übergibt, sollte sich absichern. Altenteilsvereinbarungen regeln z. B.:

  • Wohnrecht
  • Geldzahlungen
  • Versorgung und Pflege im Alter

So schützen Sie sich – und entlasten gleichzeitig die Nachfolger.


5. Holen Sie sich frühzeitig rechtlichen Rat

Viele Streitigkeiten entstehen nicht aus Bosheit – sondern aus Unklarheit.
Ein erfahrener Anwalt oder eine spezialisierte Kanzlei kann helfen, gute Lösungen zu finden, bevor es zu spät ist.


Fazit: Jetzt handeln heißt später Frieden sichern

Die Weitergabe eines Hofes ist mehr als nur eine Unterschrift.
Es geht um Verantwortung, Respekt und oft auch um schwierige Entscheidungen. Wer den Mut hat, diese frühzeitig zu treffen, bewahrt nicht nur den Hof – sondern auch den Familienfrieden.

Vererben ohne Streit beginnt heute.

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